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Assad sieht in der neuen Koalition mit Rußland letzte Ordnungsoption für Nahen Osten
Der Nahe Osten würde mutmaßlich völlig zerstört, sofern die »neue Antiterrorkoalition« zwischen Syrien, Russland, Iran und Irak im Kampf gegen den »Islamischen Staat« (IS) scheitern sollte. Das sagte der syrische Präsident Baschar Al-Assad in einem Interview mit dem iranischen Fernsehsender Khabar TV. Der Staatschef kritisierte die von den USA angeführte »Anti-IS-Koalition«, die mit ihren Luftangriffen nur dazu beigetragen habe, dass sich der Terrorismus immer mehr ausgebreitet habe. Anders als diese Koalition wollten Russland, Iran, Syrien und Irak mit ihrer Zusammenarbeit in Syrien »praktische Ergebnisse« erzielen. Diese vier Länder hätten zudem »breite internationale Unterstützung von Staaten, die keine direkte Rolle in der syrischen Krise spielen«.
Die Erklärungen der westlichen Welt – »ob positiv oder negativ« – könne Syrien »nicht ernst nehmen«, so Assad. »Wir trauen den westlichen Politikern nicht.« Was Stellungnahmen hinsichtlich einer Übergangsperiode oder andere Themen betreffe, wolle er eins klarstellen: »Kein ausländischer Politiker wird über die Zukunft Syriens, die Zukunft des syrischen politischen Systems oder die Zukunft von Individuen entscheiden, die Syrien regieren sollen. Das ist die Entscheidung des syrischen Volkes, und darum haben solche Erklärungen für uns keine Bedeutung.«
Der Westen befinde sich »in einem Zustand der Verwirrung« und habe »keine klare Vision«, so Assad weiter. Die westlichen Staaten seien »überwältigt von der Einsicht, dass ihre Pläne, ihre Ziele nicht erreicht haben«. Alles, was erreicht worden sei, sei »die Zerstörung der syrischen Infrastruktur und dieses große Blutvergießen«. Syrien habe »einen hohen Preis bezahlt«, aber der westliche Plan, »diesen syrischen Staat durch einen Marionettenstaat zu ersetzen, der die Pläne ausführt, die andere Regierungen ihm vorschreiben«, sei gescheitert.
Das Interview (38 Fragen und Antworten) in englisch:
kurzlink.de/assad-Khabar-TV
Quelle junge welt
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