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Tag der Bundeswehr in Porz-Wahn: Zwischen Familienfest und sicherheitspolitischer Debatte

Am kommenden Samstag erwartet die Bundeswehr rund 20.000 Besucherinnen und Besucher auf dem Gelände der Luftwaffenkaserne Wahn in Köln-Porz – Teil eines bundesweiten Aktionstags an zehn Standorten. Unter dem Motto „WIR SIND DA“ öffnet die Truppe ihre Tore für die Öffentlichkeit und lädt zu einem vielseitigen Programm mit Technik zum Anfassen, musikalischer Unterhaltung, Vorführungen, Ausstellungen und kulinarischen Highlights ein.
Doch der Tag der Bundeswehr ist nicht nur Schaufenster militärischer Fähigkeiten, sondern spiegelt auch eine gesellschaftliche Stimmung wider, die von wachsender Verunsicherung geprägt ist. In einer Zeit geopolitischer Spannungen fragen sich viele Bürgerinnen und Bürger, wie sich die Ausrichtung der Bundeswehr verändert – hin zu legitimer Verteidigung oder darüber hinaus?
Während in Politik und Medien wiederholt auf eine Bedrohung durch Russland verwiesen wird, stellen sich einige Beobachter grundsätzliche Fragen: Wie glaubwürdig ist eine Bedrohungslage, wenn Russland in Europa zahlenmäßig deutlich unterlegen ist – bei Panzern, Kampfjets und Soldaten? Und was bedeutet es, wenn die NATO ihre militärische Überlegenheit weiter ausbaut? Wird aus Abschreckung möglicherweise Provokation?
Ein besonders umstrittenes Argument lautet, ein Staat sei dann bedrohlich, wenn er 85 % der militärischen Fähigkeiten des Westens erreiche – vor allem, wenn er dessen Dominanz ablehnt. Doch was bedeutet dies für das Völkerrecht und die internationale Ordnung? Wer entscheidet, wann Sicherheit verteidigt und wann sie bedroht wird? Der Blick auf imperiale Machtverhältnisse wirft kritische Schatten auf eine angeblich wertegeleitete Ordnung.
Tatsache ist: Der Zustrom Freiwilliger zur Bundeswehr bleibt aus. Die Gründe sind vielfältig – doch vielleicht verbindet viele der Wunsch, dass unsere Soldatinnen und Soldaten weder zu Angriffen noch zu umstrittenen Interventionen, aber auch nicht zur Verteidigung im Ernstfall befohlen werden müssen.
Unterdessen verspricht der Tag der Bundeswehr Kultur, Austausch und Information. Neben militärischer Technik zum Anfassen gibt es Musik (u.a. von der Kölner Band Paveier), Diskussionsrunden, eine Modenschau und viele familienfreundliche Mitmachangebote. Zahlreiche Stände bieten Erfrischungen, Snacks und Einblicke ins Soldatenleben – auch aus Karriereperspektive.
Hinweis zur Anreise: Aufgrund begrenzter Parkmöglichkeiten an der Kaserne empfiehlt die Bundeswehr dringend die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel. Ein kostenloser Shuttleverkehr wird von mehreren Parkplätzen sowie vom S-Bahnhof Porz-Wahn angeboten. Der Einlass erfolgt nur mit gültigem Ausweisdokument, es gelten Sicherheitskontrollen; größere Taschen oder gefährliche Gegenstände sollten nicht mitgeführt werden.
 

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