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Heiner Flassbeck lädt ab April zum Wirtschaftsblog ein

Der Ökonom Heiner Flassbeck stellt einen wordpress blog mit ökonomischen Themen zur Verfügung. Der Blog wird wahrscheinlich viel beachtet und uzitiert werden.
Heiner Flassbeck ist ein kritischer Ökonom, er war in Deutschland bereits als Staatssekretär tätig, er kündigt uns zum April einen hilfreichen Wirtschaftsblog an:
"Ich bin Ende des vergangenen Jahres nach Erreichen des obligatorischen Rentenalters von 62 bei der UNCTAD ausgeschieden. Um dem kritischen ökonomischen Denken eine neue Platt­form zu geben, habe ich Flassbeck-Economics
gegründet, eine Institution zur Erwei­te­rung der wissenschaftlichen Basis der Volkswirtschaftslehre. Spätestens am 1. April wird Flassbeck-Economics mehrfach pro Woche mit eigenen Analysen auf einer eigenen home­page an den Start gehen. Diese Plattform für kritisches Denken sieht sich als Ergänzung und Erweiterung der Nachdenkseiten, denen wir inhaltlich und freundlich verbunden sind und bleiben.

Ich werde auf Flassbeck-Economics mit Friederike Spiecker und einigen anderen Kollegen zusammen kritische Bestandsaufnahmen des wirtschaftlichen Geschehens in Deutschland, Europa und der Welt in deutsch und englisch vornehmen. Diese werden sich fundamental vom Mainstream unterscheiden, und zeigen, dass es eine rationale wissenschaftliche Basis der Volkswirtschaftslehre gibt und dass nur auf dieser Basis eine realistische und erfolg­ver­sprech­ende Wirtschaftspolitik möglich ist.

Die kritische ökonomische Theorie, auf die sich unsere Arbeiten beziehen, habe ich vor allem mit Friederike Spiecker in dem Buch "Das Ende der Massenarbeitslosigkeit", in meinem Bü ­chern "Die Marktwirtschaft des 21. Jahrhunderts" und "Zehn Mythen der Krise" sowie in viel­en Trade and Development Reports der UNCTAD in den vergangenen Jahren entwickelt. Im Mittel­punkt steht dabei ein völlig anders Verständnis der Finanzmärkte und der Störungen, die davon auf die Realwirtschaft ausgehen. Der Kern aber ist die Umkehrung der Verhält­nis­se am Arbeitsmarkt. Die größte Kalamität, die man sich für eine im schumpeterianischen Sinne funktionierende Marktwirtschaft ausdenken kann ist ein neoklassisch funktionierender Arbeits­markt. Nur wer hier mit äußerster Konsequenz die Dinge vom Kopf auf die Füße stellt, also Abschied nimmt von der Idee, ein niedriger oder nach unten flexibler Lohn sei notwendig zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit, kann in unserem Sinne relevante Volkswirtschaftslehre betreiben.

Die Resonanz auf unsere bisherigen Arbeiten und Vorträge zeigt, dass es einen gewaltigen Bedarf an Aufklärung zu den Kernfragen der Wirtschaft gibt, weil viele denkende Menschen sich vollkommen zu Recht keinen Reim auf die herrschende neoklassische Ökonomik ma­chen können, sich ohne Anleitung aber auch nicht einfach in eine alternative Wirtschafts­lehre hineindenken können. Wir werden deshalb halbjährlich eine kritische Konjunktur­prognose ma­chen, um zu zeigen, dass es auch anders geht und wir werden auch das von den deut­schen Medien total unterbelichtete Feld der internationalen Entwicklung aus der Sicht des Auslandes regelmäßig in den Fokus nehmen.

Apropos Medien, nachdem die Financial Times Deutschland platt gemacht worden ist und die Frankfurter Rundschau vor dem Aus steht, gibt es bis auf einige kleine Nischen auch nicht einmal im Ansatz mehr den Versuch in den deutschsprachigen Medien, die Wirtschafts­politik zu hinterfragen und überkommene Dogmen wie die extreme Exportorientierung oder die Schuldenphobie in Frage zu stellen. In der Nachkriegsgeschichte gab es noch nie so viele Versuche der Verharmlosung, der Verschleierung und der offenen Manipulation. Ohne das Internet und Plattformen wie die Nachdenkseiten wäre die Meinungsfreiheit schon des­wegen massiv gefährdet, weil es ohne alternative Denkansätze auch keine freie Meinungs­bil­dung geben kann. Das bei den Politikern so beliebte TINA Prinzip (There Is No Alternative) ist grund­falsch, ja, es ist die indirekte Leugnung der menschlichen Fähigkeit zu kritischer Analyse und damit des zentralen Grundsteins von Demokratie und Rechsstaat."

Zu Flassbeck-Economics

 

 

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